Erster Maisanbau 2020. Mein selbstgezogener Mais muss jetzt verarbeitet werden. Das habe ich mir fest vorgenommen. Was könnte ich damit machen? Es gibt ein paar Optionen. Eine davon stelle ich euch hier vor.
Nach erfolgreichem Anbau 2020 – siehe meinen Beitrag Regenbogen im Herzen – habe ich genügend Körner getrocknet und eingefroren, um mir ein veganes Chili sin carne zaubern zu können. Ich liebe es scharf und würzig.
Sin macht Sinn
Warum sin (ohne) carne? Wo immer es geschmacklich geht, verzichte ich zunehmend auf Fleisch und Milchprodukte aus Klima- und Tierschutzgründen. Noch bin ich Flexitarier, aber die Tage, an denen ich vegetarisch oder vegan esse, werden mehr. Und Chili sin carne ist definitiv ein Gericht, welches man auch ohne Fleisch genießen kann. Probiert es aus!

Biogemüse aus dem eigenen Garten
Die Zutaten für dieses Gericht stammen fast alle aus meinem Permakulturgarten, was mich besonders stolz macht. Unabhängig zu sein von dem konventionell hergestellten Gemüse der Supermärkte und Discounter, ist mein erklärtes Ziel, welches ich fast erreicht habe. Wenn ich Gemüse oder Obst kaufen muss, dann ist es biologisch angebaut, kommt im Idealfall aus der Region und ist saisonal.
Dennoch: Das eigene Gemüse ist einfach geschmacklich nicht zu vergleichen mit gekauften Produkten. Eigenanbau kann ich also nur dringend empfehlen, wenn ihr Wert auf den ursprünglichen vollen Geschmack legt. Saatgut für den Mais und andere Gemüsesorten könnt ihr bei mir erfragen.

Nun zum Rezept:
Die Zutaten:
90 g | Sojagranulat oder 100 g getrocknete Sojabohnen |
100 g | Grünkernschrot oder ganzer Grünkern |
½ Liter | Gemüsebrühe oder gesalzenes Wasser |
etwas | Öl, zum Anbraten (evtl. Chiliöl) |
1 | Paprikaschote(n), rot |
3 bis 5 | Knoblauchzehen |
1 große | Zwiebel(n) |
5-6 große | Tomaten, geschälte |
100 gr | getrocknete Bohnen |
100 g | getrockneter Mais |
3 bis 5 mittelgroße | Chilischoten, Schärfegrad selber wählen |
1 Glas | Selbstgemachte Tomatensauce |
2 EL | Meersalz |
1 EL | Pfeffer |
1 Prise(n) | Cayennepfeffer |
1 Prise(n) | Paprikapulver |
1 Hand voll | Bärlauch, getrocknet |
1 Prise(n) | Salz |
etwas | Tomatenmark nach Bedarf |
2 EL | Liebstöckel |
Die Zubereitung:
- Zuerst müssen die eingeweichten Bohnen zu ¾ gegart werden. Je nach Sorte ist die Garzeit sehr unterschiedlich. Das letzte Viertel können sie zusammen mit allen anderen Zutaten garen.
- Sojagranulat (Sojabohnen) und Grünkernschrot (ganzer Grünkern) jeweils in aufgekochter Gemüsebrühe oder gesalzenem Wasser einweichen und ca. 20 Min. leicht köcheln. Wer getrocknete Sojabohnen verwendet, muss diese vorher mindestens 12 Stunden einweichen. Wer will, kann auf den Grünkernschrot verzichten und ganze Grünkerne verwenden.
- Zwiebeln würfeln, Knoblauch schälen und klein hacken, Paprika in schräge Streifen schneiden, Chilis fein hacken, (geschälte) Tomaten klein schneiden.
- Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln darin glasig dünsten. Knoblauch und Paprika hineingeben und ca. 5 Minuten andünsten, dann das abgetropfte Sojagranulat und Grünkernschrot hineingeben und etwa 5 -6 Min. unter Rühren mitbraten.
- Klein geschnittene Tomaten, den Mais, die zu ¾ gegarten Bohnen und die Chilis hineingeben. Paprikapulver, Bärlauch und Liebstöckel sowie das Meersalz hineingeben und zusammen mit der Tomatensauce für mindestens 30 Minuten köcheln.
- Abschmecken nicht vergessen. Eventuell noch mit Olivenöl nachwürzen, das fördert das Umami-Gefühl im Mund und macht die Sache schmackhafter für den Gaumen. Langsames Kochen fördert zudem das Aroma.
Wir essen zum Chili gerne Nudeln, es geht aber auch geröstetes Brot, Reis oder ähnliches. Natürlich könnt ihr in euer Chili sin Carne auch andere Gemüsesorten wie Zucchini, Fenchel, Sellerie sowie Pilze oder Basilikum integrieren. Lasst eurer Kreativität freien Lauf und entscheidet je nach Gusto über eure Zutatenliste.
Kein Rezept ist so perfekt, als dass es nicht noch besser ginge.

Eigenanbau spart Verpackungsmüll
Die oben beschriebenen Zutaten gelten für Köche mit eigenem Garten. In meinem Fall gab es Tomaten, Bärlauch, Mais und Paprika aus dem Froster. Die Kräuter und Gewürze habe ich in getrockneter Form benutzt, die getrockneten Bohnen habe ich einen Abend vorher eingeweicht, Zwiebeln und Knoblauch gab es frisch aus der Vorratskammer. So fiel keinerlei Verpackungsmüll an!
Unser Mais hat einen knackigen Biss, ist nicht zu süß und neigt nicht zum Verkochen. Erstaunt war ich über die große Sättigung meiner Bohnen. Gefühlt haben wir nur die Hälfte der Menge gegessen, wie zu erwarten gewesen wäre. Geschmacklich ist das Chili sin Carne nicht vom Chili con Carne zu unterscheiden, wenn man mit der Würzung nicht sparsam umgeht.
Und jetzt wünsche ich viel vergnügen beim Nachkochen!
2 Kommentare zu „Ein scharfer Sattmacher – Chili sin Carne“