Die neue Saatguttauschbox bekommt einen festen Platz im Seefelder Kulturzentrum. Jeder ist eingeladen, dort Saatgut mit Gleichgesinnten zu tauschen. Blumen, Kräuter, Gemüse – die Saatguttauschenden bestimmen die Vielfalt selber.

Kulturschätze im Garten
Pflanzen zu kultivieren ist eine Jahrtausende alte Kultur. Das Wissen darum, wie welche Pflanzen gedeihen und uns ernähren oder durch ihre Schönheit erfreuen können, ist ein Allgemeingut. Leider gerät es mehr und mehr in Vergessenheit. Große Firmen erheben nun Ansprüche auf dieses Wissen und sprechen Patente auf Saatgut aus. Wir denken dieser Kulturschatz ist für alle da! Er muss frei zugänglich bleiben. Und es ist noch nicht zu spät für Widerstand. Beet für Beet, Töpfchen für Töpfchen, Samenkorn für Samenkorn. Viele alte und robuste Sorten können so vor dem Verschwinden bewahrt werden.
Nimm eins und gib eins!
In unserer Box findet ihr Saatgut aus den Gärten der Wesermarsch. Jeder darf sich etwas davon mitnehmen! Und wir bitten euch darum bei nächster Gelegenheit auch etwas beizutragen. Das kann direkt von einer anderen Pflanze sein, das kann auch die nächste Generation der Pflanzen sein, die ihr aus dem Saatgut großgezogen habt. Ihr habt seltene oder lokale Sorten? Her damit!
Wir freuen uns auch über Fotos von euren Pflanzen aus dieser Box an kulturzentrum@seefelder-muehle.de oder bei Facebook und Instagram mit unseren Hashtags #seefeldermuehle und #gutesmorgenstadland
Weitersagen erwünscht!
Die gefalteten Tüten für den Tausch könnt ihr entweder wieder befüllen, euch Leere mitnehmen, um sie aufzufüllen, oder selbst welche falten. Die Beschreibung dazu findet ihr unten und auf unserer Homepage http://www.seefelder-muehle.de. Auf dieser Seite werdet ihr mit der Zeit auch weitere Informationen sowie Pflanzanleitungen zu dem hier vorhandenem Saatgut finden.
Selber falten
Für unsere Saatguttauschbox wünschen wir uns eine bestimmte Tütengröße bis zehn Zentimeter. Wir haben uns für eine nachhaltige Form entschieden, bei der mit Altpapier und ohne Kleber gearbeitet werden kann. Das könnt ihr auch machen. Es spart Ressourcen und das Saatgut ist optimal untergebracht. Weiter unten seht ihr eine Bildbeschreibung mit den einzelnen Bastelschritten und ein Video, wo Bloggerin Adriana eine Tüte live faltet. Ausgangsmaterial sollte eine DIN A4 Seite sein, da diese nach dem Falten die optimale Größe haben wird. Kleinere Seiten funktionieren auch, sollten aber DIN A5 nicht unterschreiten. Probiert es aus!


- Nimm ein DIN A4 Blatt und Falte die eine Ecke der Längsseite so diagonal um, dass sie an der gegenüberliegenden Seite anschlägt und ein Dreieck bildet. Aufgeklappt wäre dies ein Quadrat.
- Schneide die überschüssige Fläche ab. Nun hast du ein gleichschenkeliges Dreieck, doppelt gelegt.
- Drehe die Basis des Dreieckes nach unten und klappe nun die rechte Seite nach links zur Mitte bis sie etwa ein Drittel der Basis abdeckt.
- Dann faltest du die linke Spitze nach rechts, ebenfalls ein Drittel breit.
- Nun steckst du den einen Zipfel in den anderen Zipfel. Das sorgt für Stabilität.
- Oben an der Tüte kannst du nun die Spitze des Dreiecks auseinanderziehen und dort das Saatgut einfüllen. Das Saatgut sollte ganz nach unten rutschen.
- Zum Schließen faltest du die Tüte unten, wo sich die beiden Diagonalen kreuzen.
- Und ein weiteres Mal umschlagen, so dass sich ein schmaleres Tütchen ergibt.
- Zum Schluss musst du die dreieckige Spitze in den „Hintern“ am Boden der Tüte schieben und noch mal alles fest zusammendrücken. So hält die Saatguttüte zusammen und öffnet sich nicht von alleine.
Und hier noch das kleine Erklärvideo:
Video von Beatrix Schulte
Und jetzt wünsche ich viel Spaß beim Basteln der Tüten.
Co-Autorin:
Gesche Gloystein

Ich bin Gesche und lebe (wieder) in der Wesermarsch. Ich arbeite für das Kulturzentrum Seefelder Mühle, außerdem bin ich als Poetryslammerin und Festivalmacherin unterwegs. Die Themen Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit beschäftigen mich immer mehr, weshalb ich sowohl privat als auch beruflich einen Beitrag leisten möchte. Über dem steht für mich die Frage: Was macht Landleben heute aus?
Ein Gedanke zu „Nimm eins – Gib eins!“