Ein Projekt für mehr Teilhabe und Zusammenhalt in der Wesermarsch
Mit dem Projekt Ran an den Spaten wagt sich die KVhS auf neues Terrain. Wenn das Vorhaben gelingt, profitieren alle Beteiligten und der Landkreis ist um ein Projekt zur Nachhaltigkeit reicher. Ein Gastbeitrag der KVHS-Projektkoordinatorin Janine Claßen.
Ein 250 qm großer Nutzgarten an den Jugenwerkstätten in Brake wartet auf seine Erweckung. Die Flächen der ehemaligen Gärtnerei bieten beste Bedingungen für den Anbau von Gemüse und Kräutern. Die Ernteprodukte sollen der Nordenhamer Tafel mit ihren drei Ausgabeorten in Brake, Rodenkirchen und Nordenham zugutekommen.

Der Garten hat eine große integrative Kraft, die es zu nutzen gilt. Gleichzeitig sind die Themen Selbstversorgung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz allgegenwärtig. Wir möchten im Garten Menschen zusammenbringen, Möglichkeiten zum Austausch und zur Teilhabe bieten, aber auch einen Wissenstransfer ermöglichen. Gartenpraxis aus unterschiedlichen Kulturkreisen kennenzulernen ist ebenso spannend wie Kenntnisse unterschiedlicher Generationen gegenüberzustellen.
Mit der Anleiterin Susanne Zander vor Ort und einer Projektleitung soll umgesetzt werden, was am Ende für Entlastung bei der Tafel und für mehr Gemeinsinn in der Bevölkerung sorgen soll: Ein funktionierender Nutzgarten mit reichlich ehrenamtlichem Engagement und Ertrag möglichst das ganze Jahr.
Unterschiedliche Faktoren kamen zusammen, um das Projekt „Ran an den Spaten„ entstehen zu lassen:
Zum einen lag der Garten samt großem Gewächshaus in den Jugendwerkstätten in Brake / Meyershof schon längere Zeit brach. Die Jugendwerkstatt „Garten“ wurde aufgrund einer Neuausrichtung des Bildungsangebots aufgegeben.
Zum anderen beklagte die Tafel seit längerem ein sich zuspitzendes Missverhältnis abnehmender Spenden auf der einen Seite und eine Zunahme anwachsender Haushalte mit Unterstützungsbedarf auf der anderen Seite. Ein Dilemma, dem die Tafel eigenaktiv etwas entgegensetzen wollte.
Hier waren also sowohl Raum für Ideen als auch ein konkreter Bedarf vorhanden. Man setzte sich zusammen, entwickelte ein Konzept für ein Gartenprojekt, dass offen für alle sein sollte und machte sich gemeinsam auf den Weg.
Die Leitung des Projektbereichs der KVHS konnte für eine Projektförderung das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung gewinnen. Damit war der Rahmen abgesteckt. Im Dezember 2022 hat das Projekt Ran an den Spaten die Arbeit aufgenommen und wartet nun darauf, mit Leben gefüllt zu werden.
Zunächst standen wir vor der Herausforderung, das Projekt im Landkreis bekannt zu machen: Drucksachen erstellen, produzieren, verteilen. Multiplikatoren treffen, das Netzwerk kennenlernen. So wollten und wollen wir möglichst viele Menschen erreichen und einladen, beim Gartenprojekt mitzumachen:
Unabhängig von Vorkenntnissen, Alter, Geschlecht oder Herkunft sind alle eingeladen, sich zu beteiligen.

Der Garten ist ein Projekt mit starkem Prozesscharakter: Beim Tun wird sich herausstellen, was für die Beteiligten relevant und richtig ist: ein Kurs zum Thema Fermentieren? Ein Vortrag über Schmetterlinge? Vieles ist denkbar und möglich, die Projektmitarbeiterinnen sind offen für Impulse der Teilnehmenden. Wir sind vor allem angetrieben von unserer Neugier und haben Lust zu lernen.
Interessierte und Gärtner*innen können sich gerne bei den Jugendwerkstätten melden, um zu erfahren, wie sie sich einbringen können. Ansprechpartnerin Susanne Zander ist unter 01515-3429887 oder per Mail an ran@kvhs-wesermarsch.de erreichbar.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag wurde verfasst von unserer Gastautorin und KVHS-Projektkoordinatorin Janine Claßen.